Landgasthof zum Adler in Fellheim
Im Jahr 1460 erstmals urkundlich erwähnt, befindet sich der Landgasthof zum Adler heute in vierter Generation in der Familie Schiefele. Mit seinem ausgezeichneten Restaurant, einer tiefen Verwurzelung im Allgäu und dem traditionellen mit Kastanien-beschatteten Biergarten bildet der Gasthof seit jeher einen Anziehungspunkt für Gäste aus nah und fern.
Wenige Jahre nach dem Bauernkrieg und der Reformation wird im „Weyler Vellheim“ mit insgesamt 7 Bauernhöfen urkundlich auch schon ein Wirt genannt.
Hans Northofer und danach Jakpb Volkatzhofer üben das damals so genannte Zapfenrecht aus, dürfen also Bier verzapfen und ausschenken.
Bis zur Zerstörung Fellheims im 30jährigen Krieg übt Jörg Riegger das Zapfrecht aus.
Siedelt sich der Wirt Hans Weiß mit Maria Luxin von Buxheim neu in Fellheim an.
Bei der ausgebrochenen Revolte der Bauern gegen die Schloß- und Grundherrschaft verlässt die Familie Hans Weiß und Maria Luxin Haus und Hof und flüchtet in die Fremde. Der Nachfolger ist Georg Gabriel
Übernimmt Thomas Petschin aus Zell bei Grönenbach das Wirtschaftsgut und heiratet die Nachbarstochter Eva Eder (Hs. Nr. 3). Durch 2 Generationen bleibt der Gasthausbetrieb in dieser Familie.
Meinrad Schmid von Hauerz mit Julianna Severin von Pleß wird der nächste Wirt in Fellheim.
Mit dem dazugehörigen Bauernhof umfasst das stattliche Wirtschaftsgut unter Christoph Schmid und der Kronenwirtstochter Katherina Bolkhart von Illertissen 115 Tagwerk Grundstücke.
Der Besitz wird an Johann Nepomuk Schmid übertragen, den Sohn von Christoph Schmid und Katherina Bolkhart. An der Poststraße Kempten-Ulm gelegen, war mit der Adlerwirtschaft seit alten Zeiten die Posthalterei verbunden und auch Johann Nepomuk Schmid übte die Funktion des königlich bayerischen Postexpiditors aus.
Das Gut fällt der Zertrümmerung durch den Händler Lorenz Hartmann von Augsburg zum Opfer.
Unter dem nächsten Wirt, Johann Georg Sedelmayer von Altenstadt, brennt die Wirtschaft ab. Bis zum Wiederaufbau diente der freistehende Speicher zur Fortführung des Gastgewerbes.
Karl Sedelmayer übernimmt mit der Wirtstochter Veronika Keller von Niederrieden den väterlichen Besitz. Sein rätselhafter Tod nach nur 5 Jahren hinterlässt seltsame Vermutungen im Volke. Nach dieser Zeit wechseln Besitzer und Pächter mehrmals.
Josef und Eleonora Weirather, die Urgroßeltern des heutigen Wirtes, kaufen das Gasthaus mit Anwesen.
Emilie Weirather, die Tochter von Josef und Eleonora Weirather und Oma von Reinhard Schiefele, übernimmt 1923 mit Josef Schiefele von Aletshausen den Betrieb. Nach dem Tod ihres Mannes leitet sie den Betrieb erfolgreich mit Ihrem Sohn Hans.
Genaues Jahr unbekannt — Hans Schiefele wird mit seiner Frau der Wirt vom Adler in Fellheim. In guter Tradition mit der Posthalterei, ist der Adler das erste Haus in Fellheim, das über einen Telefonanschluss verfügt.
Nach dem Tod von Hans Schiefele leitet seine Witwe das Gasthaus.
Von Stationen in renommierten Restaurants in Deutschland und der Schweiz kehrt Reinhard Schiefele in das traditionsreiche Gasthaus mit dem Hauspatron St. Bernhard zurück und übernimmt den Landgasthof zum Adler von seiner Mutter.
Zu einem Gasthaus gehörte früher selbstverständlich eine Metzgerei. Um sich ganz der Kochkunst zu widmen, schließt Reinhard Schiefele die dem Gasthaus angeschlossene Metzgerei. Der Koch und Fleischermeister bezieht Fleisch nun vor allem über die Erzeuger der Landzunge.